Inbetriebnahme des Ersatzneubaus der 110-kV-Leitung Wadern-Selbach
Am Montag, 4. Oktober 2021, wurde der Ersatzneubau der 110-kV-Leitung Wadern-Selbach im Beisein von Anke Rehlinger, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, VSE-Vorstand Dr. Gabriël Clemens und Roman Fixemer, Geschäftsführer der VSE Verteilnetz GmbH, offiziell in Betrieb genommen.
Die jetzt rückgebaute 110-kV-Leitung wurde bereits im Jahr 1956 errichtet. Aufgrund ihres Alters musste die über 60 Jahre alte Leitung nun ersetzt werden. Die neue 110-kV-Hochspannungsfreileitung von Selbach nach Wadern führt den Strom zu mehreren Umspannanlagen in der Region. Aus diesen Umspannanlagen werden wiederum die Haushalte, Unternehmen und Betriebe im näheren Umkreis mit Strom versorgt. Umgekehrt wird aber auch regional erzeugter Strom aus regenerativen Energien, wie beispielsweise aus dem Windpark Primstal, über die 110-kV-Leitung in das Netz eingespeist. Dadurch wird auch langfristig die ausreichende und zuverlässige Stromversorgung für die Region sichergestellt.
Der Bau einer Hochspannungsleitung ist meist mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden und betrifft die Menschen vor Ort. Um Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten, wurden im Vorfeld umfangreiche Untersuchungen und Gutachten angefertigt. Die einzelnen Umweltbestandteile Mensch, Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Klima, Luft, Landschaft sowie Kultur- und Sachgüter wurden durch Umweltgutachter erfasst, beschrieben und bewertet.
Im Zuge des Ersatzneubaus ist zudem die Anzahl der Masten reduziert worden: Insgesamt konnten über 20 Prozent der derzeit 65 Masten eingespart werden. Durch die größeren Abstände zwischen den Masten sowie die geänderten technischen Anforderungen fallen die geplanten Masten höher aus als die vorhandenen und durch den schmaleren Masttypen mit zwei Traversenebenen können zusätzliche Eingriffe in die Landschaft und Waldbestände minimiert werden. Eine transparente Bauweise und ein farblich angepasster Schutzanstrich der Masten tragen dazu bei, dass sich die Freileitung weiterhin gut in die natürliche Umgebung einfügt.
Insgesamt beläuft sich das finanzielle Volumen der Baumaßnahme auf rund 13 Mio. Euro. Die Vorbereitung dieses Projektes startete bereits im April 2016 wobei die Planungs- und Genehmigungszeiten einer solchen Maßnahme ein Mehrfaches der reinen Bauzeit dauern.